Woher kommen die Rohstoffe für Elektroautos?
Die Elektromobilität nimmt Fahrt auf – und mit ihr der Bedarf an speziellen Rohstoffen wie Lithium und Kobalt. Aber aus welchen Materialien besteht das Elektroauto heute und in Zukunft eigentlich und wie verändern sich die Rohstoffbedarfe?
Das und mehr erfahren Sie hier über Rohstoffe für E-Autos:
- Durch die E-Mobilität verändert sich der Bedarf an Rohstoffen.
- Noch werden für E-Auto-Akkus Graphit, Lithium, Nickel, Mangan und Kobalt gebraucht.
- Volkswagen forscht bereits an Batterietechnologien, für die weniger Ressourcen benötigt werden.
- Thema Recycling: Altbatterien sollen wiederverwendet werden.
Dynamisch anders
Vielen Elektroautos sieht man auf den ersten Blick an, dass es sich nicht um einen «normalen» Verbrenner handelt. Das aerodynamische Design und moderne visuelle Elemente lassen schnell auf neue Technologien schliessen. Spätestens dann, wenn man einsteigt und zum ersten Mal Gas – beziehungsweise Strom – gibt, ist der Unterschied zu einem Fahrzeug mit Verbrenner-Antrieb offenkundig. Denn E-Autos beschleunigen fast geräuschlos, sind von Anfang an dynamisch unterwegs und sofort mit vollem Drehmoment zur Stelle. Diesel-Autos oder Benziner brauchen hingegen viel länger, um die vom Motor erzeugte Kraft an die Räder weiterzuleiten. Aber nicht «nur» in Bezug auf Erscheinungsbild, Technik und Fahrverhalten unterscheiden sich Verbrenner und Elektrofahrzeuge.
Auch die Rohstoffe, die für die Herstellung der E-Autos und ihrer Komponenten benötigt werden, sind zum Teil andere als bei Verbrennern. Das liegt vor allem an den in Elektroautos verbauten Lithium-Ionen-Akkus, aus denen sie ihre Energie für die Fortbewegung beziehen – und dank derer sie lokal CO2-frei unterwegs sind. Für die Produktion dieser Batterien werden unter anderem Graphit, Lithium, Nickel, Mangan und Kobalt benötigt. Ohne diese Rohstoffe können derzeit noch keine Akkus mit vergleichbaren Eigenschaftenproduziert werden.
Spezielle Rohstoffe müssen auch in den Motoren der Elektroautos eingesetzt werden. Für die Magnete, diein den E-Auto-Motoren genutzt werden, sind zum Beispiel Metalle aus der Gruppe der Seltenen Erden wichtig.
Herkunft der Rohstoffe für die Batterie
Rohstoffbedarf senken, mehr recyceln
Aber wie viel von den Rohstoffen wird eigentlich jetzt und in Zukunft für eine weltweit wachsende Elektroauto-Industrie gebraucht? Laut der Studie «Gigafactories für Lithium-Ionen-Zellen – Rohstoffbedarfe für die globale Elektromobilität bis 2050» des Öko-Instituts wurden 2016 circa 10.000 Tonnen Lithium für die Verwendung in E-Fahrzeugen benötigt. Im Jahr 2050 könnte der Bedarf laut Schätzungen in der Studie auf bis zu 1,1 Millionen Tonnen steigen. Durch konsequentes Recycling von Altbatterien könnten davon bis zu 40 Prozent abgedeckt werden. So könnte das Recycling der Elektroauto-Akkus grosse Mengen an CO2 sparen.
Das Recycling der Batterien stellt also im Vergleich zur Neuproduktion die bei weitem Ressourcen schonendere Variante dar. Das Thema rückt deshalb immer stärker in den Fokus der Akku-Produktion. Bereits seit 2020 recycelt Volkswagen interne Prototypenbatterien. Um sich für die Zukunft auf noch grössere Mengen vorzubereiten, hat Volkswagen 2020 eine erste Recycling-Pilotanlage in Salzgitter in Betrieb genommen. Es bestehen aber noch weitere Wiederverwertungsmöglichkeiten, nämlich im «SecondLife». Bereits heute erhalten im Rahmen von Pilotprojekten noch funktionierende Batterien ein «zweites Leben». Zum Beispiel als Stromspeicher, der bei der Energieversorgung von Häusern unterstützt.
In wenigen Jahren schon soll es möglich sein, Batterien für E-Autos mehrfach wieder zu verwerten.
Langfristig soll hier ein geschlossener Materialkreislauf sowohl in der Umwelt- als auch der Kostenbilanz entstehen und die Rohstoffversorgung langfristig sicher stellen. Das ist sinnvoll, weil die weltweiten Vorräte irgendwann einmal zur Neige gehen werden.
Weniger Kobalt verbrauchen
Vor allem bei der Ausstattung der E-Auto-Batterien arbeitet Volkswagen an intelligenten und Ressourcen schonenden Lösungen: So wird bereits an den Batterietechnologien der Zukunft geforscht und mit Hochdruck daran gearbeitet, die benötigte Menge Kobalt in den kommenden Jahren noch weiter zu reduzieren. Langfristig sollen kritische Rohstoffe sogar komplett aus der Produktion von Auto-Akkus und Co. verschwinden. Ein wichtiger Schritt, denn das Auto der Zukunft wird ziemlich sicher nicht mit Diesel oder Benzin angetrieben. Etliche Studien zeigen, dass die Ökobilanz von Elektrofahrzeugen über die komplette Lebenszeit hinweg deutlich besser ausfällt als die von Verbrennern und sie weniger CO2-Emissionen verursachen.