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Jubiläumsausstellung von Volkswagen im Verkehrshaus – Raritäten, Exoten und ein Autotheater

Die wichtigsten und speziellsten Volkswagen Modelle von 1948 bis heute in einer Halle: Zum 75-jährigen Jubiläum von Volkswagen in der Schweiz präsentiert das Verkehrshaus der Schweiz in Luzern eine ganz besondere Autoschau der Marke.

Text Reto Neyerlin  Fotos Christof René Schmidt

Die zwei ersten Autos geben gleich vor, was die Besucher der Sonderausstellung erwartet: Zuvorderst steht ein schwarzer VW Käfer von 1948, also aus dem Jahr, als die ersten Volkswagen in die Schweiz kamen. Er ist das Modell, das die Mobilität in Europa massgeblich demokratisierte und bei uns bis 1983 über 320 000 Mal verkauft wurde. Als nächster in der Reihe folgt der futuristische VW XL1, das zweisitzige Ein-Liter-Auto mit Plug-in-Hybrid-Antrieb, das ab 2014 lediglich in einer Kleinserie von 200 Exemplaren auf den Markt gelangte.

«Mit der Sonderausstellung zum 75-Jahr-Jubiläum von Volkswagen in der Schweiz wollen wir die ganze Bandbreite von Volkswagen zeigen – vom Käfer für alle bis hin zum Experimentierfahrzeug», erklärt Martin Sigrist, Automobil-Historiker und Kurator der Schau im Verkehrshaus Luzern, die in Zusammenarbeit mit der AMAG Import AG und Volkswagen Schweiz entwickelt wurde.

Ein VW Käfer und ein VW XL1 stehen nebeneinander

Unbekanntes und Klassisches von Volkswagen

Über den ganzen ersten Stock der Halle «Strassenverkehr» erstreckt sich der permanente Teil der Ausstellung. 13 Fahrzeuge hat der Kurator dafür ausgewählt. Ungewöhnliche wie den New Beetle RSi, ein auf Rennlook getrimmtes, 224 PS starkes und limitiertes Sondermodell der Käfer-Neuauflage. Oder den raren VW Iltis, der im Auftrag der Deutschen Bundeswehr entstand und den auch die Schweizer Armee testete aber schlussendlich nicht beschafft hat.

Dazwischen stehen Bestseller wie der Golf, der in Form des Golf GTI II vertreten ist und bis heute das meistverkaufte Auto der Schweiz darstellt. Ebenfalls zu den wassergekühlten Fronttrieblern der 70er- und 80er-Jahre, die alle nach einem Wind benannt sind, zählt der Scirocco. Ein kompakter Sportwagen, der stets so vernünftig blieb, dass ihn auch die breite Masse fahren konnte. Ein echter Volkswagen eben.  

3 VW Bullis nebeneinander
Nik Hartmann steht neben einen alten VW Modell

Prominenter Besuch von Nik Hartmann

Während die exotischeren Modelle den Besuchern eher ein «Den kenne ich ja gar nicht» entlocken, lautet der meistgehörte Satz bei den Klassikern «Weisst Du noch …». So ergeht es auch Nik Hartmann, dem bekannten TV-Moderator, der die Sonderausstellung kurz nach der Eröffnung besucht. «Ich bin ein Volkswagen-Kind. Meine ganze Familie ist seit jeher mit Volkswagen unterwegs», sagt er, während er die aufgereihten Autos begutachtet. Beim Golf GTI II bleibt er länger stehen: «Das war Anfang Zwanzig mein erstes eigenes Auto. Er war auch weiss, genau wie der hier.»

Ein weiteres Déjà-vu erlebt er bei den Volkswagen Nutzfahrzeugen, genauer beim rot-weissen T1 Samba mit Jahrgang 1965. Es handelt sich dabei um genau jenen Bulli, der während dreier Saisons die von ihm moderierte Sendung «SRF bi de Lüt – Live» begleitete. «Ich sass damals auch häufig selbst am Steuer», sagt er und lässt es sich nicht nehmen, nochmals im Oldtimer Platz zu nehmen.   

Der VW Bus der ersten Generation ist noch ein zweites Mal ausgestellt: Der vom Auto-Leben gezeichnete «Grimsel-Express» wurde ab 1955 am gleichnamigen Pass als Sammeltaxi eingesetzt, bevor er für Jahrzehnte in einem Schuppen verschwand. Direkt neben dem Grimsel-Express sehen wir mit dem ID. Buzz den modernen Nachfolger des Bulli. Der Elektro-Bus schlägt die Brücke zur Gegenwart, denn die Sonderausstellung präsentiert nicht nur historische Fahrzeuge, sondern auch aktuelle Modelle. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den vollelektrischen Mitgliedern der ID. Familie, etwa dem ersten ID.3, der 2020 in die Schweiz kam und vom Musiker Stress gefahren wurde.

Ein rot-blauer VW Bulli zwischen den anderen Modellen

Multimediales Autotheater

Zur Jubiläumsausstellung gehört noch ein zweiter, nicht minder attraktiver Teil: Im Schaulager, ebenfalls in der Halle «Strassenverkehr» beheimatet, ist eine ganze Reihe des Hochregals für weitere historische VW reserviert. Diese sind jeweils einem bestimmten Thema gewidmet, das alle drei Monate wechselt. Den Auftakt macht die Ära ab 1948 mit den luftgekühlten Volkswagen, gefolgt von den wassergekühlten Modellen, dann die Nutzfahrzeuge und im vierten und letzten Themenblock werden Fahrzeuge präsentiert, mit denen Volkswagen das neue Feld der Funmobile, Hybrid-, Drei- oder gar Einliterautos – der sogenannten «Game-changer» – betrat.

Im Autotheater erfährt das Volkswagen Erlebnis des Verkehrshauses schliesslich seinen Höhepunkt. Von den halbrund angeordneten Sitzreihen aus können die Besucher miterleben, wie ein Parkroboter die Autos aus dem Hochregal nimmt und sie eines nach dem andern auf einer Drehscheibe vor ihnen platziert. Dazu gibt es einen Film mit spannenden Details zum jeweiligen Modell und der Geschichte der Marke. Für Fans von Volkswagen lohnt sich ein Besuch des Verkehrshauses während des Jubiläumsjahres also ganz besonders. 

Geissmann steh vor einem XL1
«Für die Entwicklung der Mobilität in der Schweiz massgebend»

Daniel Geissmann, Leiter Ausstellung und Sammlung des Verkehrshauses, über die Bedeutung von Volkswagen für die Schweiz und seinen persönlichen Lieblings-Volkswagen.

Herr Geissmann, wann wurde der erste Volkswagen im Verkehrshaus der Schweiz ausgestellt?

Das war 1976, als wir einen Käfer von einer Privatperson geschenkt bekamen. Seither waren immer Fahrzeuge der Marke im Verkehrshaus präsent.

Was ist speziell an der aktuellen Jubiläumsausstellung?

Die grosse Dichte – wir hatten noch nie so viele Volkswagen bei uns. Man sieht die ganze Geschichte der Marke in einer Ausstellung. Das entspricht übrigens einem Trend: Früher zeigten wir eher Einzelfahrzeuge, heute sind Gesamtschauen gefragt. 

Welche Bedeutung hat Volkswagen für das Verkehrshaus?

Seit über 20 Jahren arbeiten wir eng mit der AMAG und mit Volkswagen zusammen. Zu erwähnen ist aber insbesondere die Bedeutung der Marke für die Entwicklung der Mobilität in der Schweiz, da war Volkswagen massgebend. Alle hatten mal einen Käfer oder einen Golf.

Welches ist Ihr Lieblingsmodell?

Ganz klar die erste Generation des Scirocco, er ist eine Ikone. Selbst hatte ich nie einen, ich fuhr aber mehrere Golf, die stets sehr zuverlässig waren.

Ein VW Käfer neben einem Schild über die Geschichte von Volkswagen
Besucher schauen sich die VW Modelle an

Öffnungszeiten Volkswagen Jubiläumsausstellung:

In der Halle «Strassenverkehr» des Verkehrshauses der Schweiz in Luzern wird die Jubiläumsausstellung 75 Jahre Volkswagen Schweiz vom 1. Mai bis Ende dieses Jahres gezeigt.

Im Schaulager in Verbindung mit dem Autotheater werden in vier Ausstellungsblöcken weitere Volkswagen Raritäten präsentiert:

1. Mai bis 31. Juli 2023: «Luftgekühlt»

1. August bis 31. Oktober 2023: «Wassergekühlt»

1. November 2023 bis 31. Januar 2024: «VW Nutzfahrzeuge»

1. Februar bis 30. April 2024: «Gamechanger»

Der Besuch beider Teile der Jubiläumsausstellung ist im Eintritt zum Verkehrshaus inbegriffen und während der normalen Öffnungszeiten des Museums jederzeit möglich.

Weitere Informationen dazu finden sich auf www.verkehrshaus.chExternen Link öffnen.

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