Der ID. Charger: Die Strom-Tankstelle für zuhause
Christof Schmid gehörte zu den ersten Fahrern eines ID.3 in der Schweiz. Neu hat er mit dem ID. Charger seine eigene Ladestation – und ist überrascht, wie einfach sich diese installieren liess.
Autor Reto Neyerlin Fotos Dominique Zahnd
Schmuck liegt das Einfamilienhausquartier am nördlichen Dorfrand von Balgach (SG). Gleich dahinter wachsen im Weinberg saftige Trauben heran. Abgesehen von den Mährobotern, die vereinzelt ihre programmierten Kreise ziehen, herrscht Ruhe. Bis ein kreischendes Geräusch die Stille zerreisst.
Farid Fousseni von der Elektro Kleiner AG hat den Bohrer angesetzt und macht an der Aussenwand des Hauses der Familie Schmid vier Löcher. Dann noch fünf Kabel verbinden, die Abdeckung aufsetzen, und schon ist der neue ID. Charger betriebsbereit. Insgesamt hat die Installation knapp einen Tag gedauert – angefangen bei der Anpassung der Hausverteilung über das Ziehen von 16 Metern Kabel durch Keller und Garage bis hin zur Montage der Ladestation an der Garagenmauer.
Im ID.3 CO2-neutral unterwegs
Mit der Möglichkeit, sein E-Auto zuhause zu laden, schliesst sich für Christof Schmid der Kreis. Der Rheintaler ist Mitglied des «ID. First Movers Club» – und gehört damit zu den Ersten, die den ID.3 1ST Edition bestellt und erhalten haben. Seit September 2020 ist er im elektrischen Kompaktwagen von VW unterwegs. Und das aus voller Überzeugung: «Ich will meinen Beitrag leisten, den CO2-Ausstoss zu verringern», sagt der Geschäftsführer einer Immobilienfirma, der allein für seinen Arbeitsweg pro Tag 200 Kilometer im Auto zurücklegt.
Ihm war schon länger klar, dass sein neues Fahrzeug ein elektrisches wird – nach einem VW Polo, der innert zwölf Jahren 260 000 Kilometer auf dem Tacho hatte. Doch er hat zugewartet, bis mit dem ID.3 das für ihn passende Modell auf den Markt gekommen ist. «Volkswagen steht einfach für deutsche Qualität. Und dass der ID.3 CO2-neutral ausgeliefert wird, hat mich ebenfalls überzeugt.»
Laden über Wallbox empfohlen
Inzwischen ist auch René Kleiner, der Geschäftsleiter der Elektroinstallationsfirma, am Montageort eingetroffen. Er berichtet, dass die Aufträge für Wallbox-Installationen zuletzt zugenommen haben. Was nicht nur gut ist für das Geschäft, sondern auch der Sicherheit dient. Denn das Laden über eine normale Steckdose birgt Gefahren. «Sie sind nicht auf Dauerleistung ausgelegt», erklärt der Fachmann. Besonders problematisch werde es, wenn mehrere Mieter in einer Tiefgarage einfach ihre Autos einstecken. «Da steigt das Risiko eines Netzzusammenbruchs erheblich.» Für Mehrfamilienhäuser empfiehlt Kleiner deshalb ein Lademanagementsystem. Und für potenzielle E-Auto-Käufer, unbedingt vor der Bestellung zu prüfen, ob die benötigte Infrastruktur vorhanden ist oder nachgerüstet werden kann.
Im Falle von Christof Schmid war die Installation der Wallbox problemlos: Als Besitzer eines Einfamilienhauses musste er weder einen Vermieter um Erlaubnis fragen noch aufwendige Umrüstungen an der Hausverteilung vornehmen. Einige elektrotechnische Vorarbeiten wurden zudem bereits vor einem Jahr erledigt, als er auf dem Hausdach eine Photovoltaik-Anlage installieren liess.
Auch das ist ein entscheidender Punkt der Elektromobilität – das E-Auto ist im Betrieb nur so sauber wie der Strom, mit dem es geladen wird. Und so kann Christof Schmid nun guten Gewissens seinen ID.3 am ID. Charger einstecken und die Batterie mit dem Sonnenstrom vom eigenen Dach füllen.
Drei Versionen des ID. Charger
Der ID. Charger ist die erste eigene Wallbox von Volkswagen und in drei Ausstattungsvarianten erhältlich. Allesamt verfügen sie über eine maximale Ladeleistung von 11 Kilowatt, ein integriertes Ladekabel des Typs 2 sowie einen DC-Fehlerstromschutz. Wer seinen ID. Charger per App steuern möchte, wählt eines der beiden Topmodelle «Connect» oder «Pro», die voll vernetzt sind. Die Pro-Version bietet zusätzlich einen zertifizierten Stromzähler. Die Preise des ID. Charger beginnen bei 579 Franken (exklusive Installation und Versand).
Weitere Informationen zum ID. Charger sind hier zu finden